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1. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 28

1852 - Koblenz : Bädeker
28 Kriege mit normannischen n. slavischen Völkern. Karl röm. Kaiser. 6) Krieg gegen die Avaren (791 — 799). Als Baiern (nach der Absetzung des Herzogs Tassilo) auch den letzten Schein von Unabhängigkeit verloren hatte und Karl's Reich im O. an das der Avaren grenzte, unternahm er die gänzliche Vernichtung dieses Volkes, das über zwei Jahrhunderte die Plage des Abendlandes und Morgenlandes gewesen war. Das eroberte und verheerte Land suchte er durch deutsche Kolonisten wieder anzubauen und durch Er- richtung einer Markgrafschaft (die Ostmark) zu schützen. — Während dieses Krieges versuchte Karl eine Verbindung des Rheines mit der Donau durch einen Kanal zwischen Rednitz und Altmühl, wovon noch Spuren vorhanden sein sollen. e) Kriege mit normannischen und slavischen Völkern zur Sicherung der nördlichen und östlichen Grenze des Reiches. Durch die Ausdehnung des fränkischen Reiches bis an die Grenze der Slaven und Normannen gerieth Karl der Gr. auch mit einzelnen Stämmen dieser beiden Hanptvölker des Ostens und Nor- dens in Fehde. Die normannische Völkerwelt behauptete ihre Unabhängigkeit und blieb in ihrer drohenden Stellung an der Nord- grenze des fränkischen Reiches, wozu vertragsmäßig die Eider be- stimmt wurde. Dagegen kam ein nicht unbedeutender Theil der Slaven an der ganzen Ostgrenze entlang, von der Halbinsel Jüt- land am baltischen Meere bis zur Halbinsel Jstria am adriatischen Meere, in größere oder geringere Abhängigkeit von der fränkischen Herrschaft. Wiederherstellung des weströmischen Kaiserthums 800. Als Papst Leo der Iii. von einer republikanischen Partei in Rom bei einem feierlichen Aufzuge schimpflich mißhandelt worden war, begab er sich ans den Reichstag zu Paderborn und veranlaßte Karl, die Schuldigen zu bestrafen und selbst nach Rom zu kommen. Nachdem dieser dnrch Wiederherstellung der Ruhe die (vom griech. Kaiser längst vernachlässigte) Pflicht eines Schirmvogtes der Kirche ausgeübt hatte, erhielt er am Weihnachtsfeste 800 von dem Papste auch Titel und Krone des römischen Kaisers. Seitdem erschien er nicht mehr blos in seinem Frankenreiche, sondern in der ganzeir katholischen Christenheit als oberster weltlicher Machthaber. Das Verhältniß zwischen Kaiser und Papst war nicht das eines Vasallen zu einem Lehnsherrn, sondern bestand in einer doppelten höchsten Macht aus Erden, einer höchsten geistlichen des Papstes und einer höchsten weltlichen des Ka/sers. Diese Macht wurde gegenseitig anerkannt, indem der Papst als

2. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 24

1852 - Koblenz : Bädeker
24 Pipin der Kleine. mußte, bei peinlichen Sachen im Eid, den Eideshelfern und den Gottesur- theilen oder Ordalien, wodurch sich der Beklagte, vorzüglich der Unfreie reinigte. Sie bestanden theils in der Feuerprobe (die bloße Hand ins Feuer halten, durch einen brennenden Holzstoß gehen, ein glühendes Eisen mit bloßen Händen tragen oder mit bloßen Füßen betreten), theils in der Wasserprobe, bald mit siedendem (Kesselfang), bald mit kaltem (der Untersinkende war unschuldig und ward her- ausgezogen), theils in der Kreuzprobe (unbewegliches Stehen mit aufgehobenen Händen an einem Kreuze). Das berühmteste, bei den Freien häufigste Gottes- urtheil bestand im Zweikampf. 8- 7. Das fränkische Reich unter den Karolingern bis zur Theilung im Vertrage zu Verdun 732—843. 1) Pipin der Kleine 752 — 768. Als der Longobardenkönig Aistnlf von den Einwohnern Roms einen Tribut verlangte, weil ihm die Oberhoheit über Rom und die dazu gehörige Landschaft zukomme, itnb Rom selbst bedrängte, begab sich Papst Stephan Ii., da er voit dem byzantinischen Kaiser keine Hülse erlangen konnte, nach Gallien zu Pipin, der mit des vorigen Papstes Genehmigung König der Franken und deshalb eilt entschie- dener Freund des römischen Stuhles geworden war. Der Papst salbte ihn zu St. Denis, ernannte ihn zum Patrizius von Rom (wodurch er ihm die Schutzherrlichkeit über die Stadt und die öffent- liche Gewalt im römischen Ducat übertrug), verbot den Franken bei Strafe des Bannes künftig von Pipin's Nachkommenschaft abzuwei- chen und erhielt den verlangten Beistand gegen die Longobarden. Pipin nöthigte durch einen zweimaligen Feldzug nach Italien den Longobardenkönig, Ravenna nebst der Umgegend, so wie die be- setzten Theile der römischen Landschaft sreizugeben, und dies erhielt nicht der byzantinische Kaiser, sondern der päpstliche Stuhl, zu dessen weltlicher Macht durch diese Pipiusche Schenkung der Grund gelegt wurde. Vor dem zweiten italienischen Feldzuge verlegte Pipin das bis- herige Märzfeld (die Heerschau des zu einem Feldzuge aufgebotenen Volkes) auf den Anfang des Mai, damit das Volk nicht etwa wie- der auseinander gehe, bevor der Feldzug beginnen konnte. Bei sei- nem Tode theilte er mit Bewilligung der Vornehmsten sein Reich in ein nördliches für Karl und in ein südliches für Karlmann.

3. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 49

1852 - Koblenz : Bädeker
Lothar Hi. 49 der Hausmacht und der Persönlichkeit des Regenten ab. 2) Die Herzöge, von Karl d. G. auf ihr ursprüngliches Amt, die Anführung im Kriege, beschränkt, erweiterten bald nach dessen Tode ihre Gewalt dadurch, daß sie die Geschäfte der königlichen Sendboten an sich rissen, namentlich die Oberaufsicht über die Gerichts- höfe und den Vorsitz in den Provinzialversammlungen, wodurch sie sogleich den größten Einfluß auf die Königöwahl erhielten; dagegen wurde ihre Macht auch beschränkt durch königliche Freibriefe, durch das Emporkommen der Städte und die Gründung von Fürstenthümern, welche unter Markgrafen, Landgrafen u. s. w. standen. Unter Heinrich Iv. wurden die meisten Herzogthümer erblich. 3) Die Würbe der Pfalzgrafen, welche in den Zeiten der Merovinger und Karolin- ger das Hofrichteramt ansübten und jede Appellation in Sachen, deren Entschei- dung nicht dem Könige unmittelbar zustand, aburtheilten, war mit dem Fall des karolingischen Reiches verschwunden. Aber schon im 10. Jhdrt. finden wir wie- der Pfalzgrafen, und zwar nicht einen einzigen, als obersten Hofrichter, sondern in den einzelnen Provinzen, welche Stellvertreter des Königs im Gerichte und zu- gleich königliche Kameralbeamten waren, indem sie die Kronregalien zu schützen, die Rechte des Fiskus in den Provinzen zu wahren und die königlichen Kammer- güter zu beaufsichtigen hatten. Auch diese Würde ward meistens erblich. 4) Die Grafschaften wurden unter den fränkischen Kaisern alle erblich. 8- 1-2. Lothar Lh., der Sachse, 1123-1137. Nach Heinrich V. Tode erwartete sein Neffe, Herzog Friedrich von Schwaben, die Krone; aber der Erzbischof von Mainz, welcher der Hauptgegner Heinrich's V. und seiner Partei gewesen war, lenkte die Wahl auf Lothar, Herzog von Sachsen. Sein erledigtes Her- zogthum Sachsen und seine einzige Tochter gab Lothar Heinrich dem Stolzen, Herzog von Baiern, ans dem Hause Welf, mit dessen Hülse er vergebens den Hohenstaufenschen Brüdern, Friedrich von Schwa- den und Konrad, die Reichsgüter zu entreißen suchte, welche Heinrich V. im Kampfe mit seinen Gegnern eingezogen und wie einen Privatbe- sitz auf die Hohenstaufen vererbt hatte. Die Hohenstaufen behaupteten sich nicht nur im Besitze der Reichsgüter, son- dern ihr Kriegsglück veranlaßte sie auch einen offenen Kampf um die deutsche Krone zu beginnen und den Herzog Konrad als Gegenkönig aufzustellcn, der aber bald an einem glücklichen Fortgange seines Unternehmens in Deutschland verzwei- felte und deshalb nach Italien aufbrach, wo er auch (in Monza) gekrönt wurde, aber bald allen Anhang verlor. Beide Brüder mußten sich nach 9jährigem Kampfe dem Könige unterwerfen. Lothar machte einen zweimaligen Zug nach Italien; auf dem ersten war der Hauptzweck: das durch gleichzeitige Wahl zweier Päpste, Anaclet Ii. und Jnno- cenz Ii., entstandene Schisma beizulegen, nicht erreicht; doch erhielt Lothar im Lateran die Kaiserkrone (durch Innocenz Ii.). Auf dem zweiten Zuge vertrieb er und sein Schwiegersohn Heinrich den Bundesgenossen Anaclet's Ii., König Roger Pütz deutsche Gesch. 5. Aufl. 4.

4. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 54

1852 - Koblenz : Bädeker
Der lombardische Städtebund. 64 dinälen eine kaiserliche und eine antikaiserliche Partei, diese wählte Alexander Ii!., jene Paschal Ii!., wodurch ein 18jähriges (1159—77) Schisma entstand. Friedrich wollte als Schirmvogt der Kirche eine Ausgleichung herbeiführen, allein Alexander sprach ihm das Recht dazu ab und verband sich mit den Städten Oberitaliens gegen ihn. Auf einem 3. Zuge nach Italien (1163) ohne Heer suchte der von Aleranker Ui. mit dem Kirchenbanne belegte Kaiser die Unzufriedenheit, welche sich über die Härte der von ihm eingesetzlen Beamten geäußert hatte, zu be- schwichtigen. Auf dem 4. italienischen Zuge (1166 — 68) zwang Frie- drich die Römer (durch einen Sieg bei Tusculum), den Papst Pa- schal Hl. anzuerkennen und ließ sich nebst seiner Gemahlin von ihm krönen. Damals stand er auf dem Gipfel seiner Macht — aber nur für kurze Zeit. Denn da sein Heer durch eine pestartige Krank- heit fast gänzlich aufgerieben wurde, floh er verkleidet und fast ganz allein über die Alpen. Die lombardischen Städte aber, deren Be- schwerden über die kaiserlichen Statthalter keine Abhülfe gefunden hatten, waren in einen großen Bund zusammen getreten, sie führten die Mailänder in ihre Stadt zurück und erbauten eine Festung als Schutzwehr gegen die Deutschen, die sie dem Kaiser zum Trotz Alessandria nannten. Als Friedrich diese auf dem 5. italienischen Zuge (1174 — 78) belagerte, fiel Heinrich der Löwe von ihm ab (weil er diesem die für seine Hülfs- leistnng geforderte Abtretung der Stadt Goslar nicht bewilligte). Bittend soll der Kaiser sich dem stolzen Herzog zu Füßen geworfen haben, um ihn zu fernerm Beistand zu bewegen — aber vergebens. Ehe er neue Verstärkungen erhalten hatte, wurde er von den er- muthigten Lombarden bei Leg nano 1176 angegriffen und so ent- schieden geschlagen, daß er sich genöthigt sah, mit Alexander Iii. zu Venedig Frieden und mit den Lombarden zuerst einen Waffenstill- stand auf 6 Jahre und nach dessen Ablauf einen förmlichen Frie- den zu Constan.; zu schließen 1183, in welchem er den Städten gegen einen Geldzins einen großen Theil der Hoheitsrechte überließ. Nach Deutschland zurückgekehrt, sprach Friedrich über Heinrich den Löwen, der ihn in Italien verlassen hatte und auf eine fünf- malige Vorladung nicht erschienen war, die Reichsacht aus, und zersplitterte dessen Besitzungen, indem er Baiern dem Pfalzgrafen Otto von Wittelsbach (dessen Nachkommen noch heute in Baiern regieren), das westliche Sachsen dem Erzbischöfe von Köln, das öst-

5. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 57

1852 - Koblenz : Bädeker
37 Heinrich Vi. Philipp von Schwaben u. Otto I V. Landes gegen die Einfälle der heidnischen Preußen dem Orden das Kulmerland - (nebst dem Gebiete vor: Löbau) abzutreten, an. Nach einem 53 jährigen Kampfe gelangte der Orden zur Herrschaft über Preußen. Als Akkon, nachdem es gerade 100 Jahre der Hauptsitz des Ordens gewesen, an den Sultan von Aegypten verloren ging 1291, zog der Hochmeister (Konrad von Feuchtwangen) nach Vene- dig, und als diese Stadt sich den päpstlichen Bann zugezogen hatte (wegen der Eroberung Ferraras), ward der Hauptsitz nach Marien- burg verlegt (1309). 3. Heinrich Vi. 1190 — 1197, der schon während des Kreuzzuges seines Vaters die Reichsverwal- tung geführt hatte, folgte ohne weitere Anerkennung von Seiten der Fürsten wie in einem Erbreiche. Nach den: Aussterben des norman- nischen Königshauses ging er nach Italien, ließ sich in Rom krönen und hoffte das Erbe seiner Gemahlin, Apulien und Sicilien, in Besitz zu nehmen. Aber die Sicilianer hatten aus Abscheu gegen die deutsche Herrschaft den Grafen Tankred und nach dessen Tode seinen Sohn Wilhelm Iii. zun: Könige ernannt. Diese machten den: Kaiser sein Erbland noch 5 Jahre lang streitig. Eine angebliche Verschwörung diente ihm zum Vorwände, an seinen Gegnern die grausamste Rache zu nehmen, die Ersten der Geistlichkeit und des Adelstandes wurden gehenkt, verbrannt, oder, wie König Wilhelm, verstümmelt und geblendet; deshalb, so wie wegen Richard's Löwen- herz Behandlung sprach der Papst den Bann über ihn aus. Als er im Begriffe war, einen Kreuzzug anzutreten, überraschte ihn der Tod (zu Messina) zur allgemeinen Freude der Italiener. Heinrich der Löwe war aus England zurückgekehrt und hatte vielen Anhang gefunden, aber alle Versuche, seine früheren Besitzungen wieder zu gewinnen waren erfolglos; er starb 1195 zu Braunschweig. 4. Philipp von Schwaben 1198 — 1208 und Otto Iv. 1198 — 1215. Nach Heinrich's Vi. Tode trennten sich die deutschen Fürsten in Bezug auf eine neue Wahl in zwei Parteien: eine hohenstaufensche, welche Heinrich's jüngsten Bruder Philipp von Schwaben (Hein- rich's Sohn Friedrich war erst 3 I. alt), und eine welfische, welche Otto, den zweiten Sohn Heinrich's des Löwen, wählte. Die letz- tere übertrug die Entscheidung dem Papste Innocenz Hi., welcher nach vergeblichen Vermittelungsversuchen den Otto als König aner-

6. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 59

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrich 31. 69 als Sklaven (»ach Alexandria) verkauft; von 20000 deutschen Knaben kehrte ein großer Ttieil bald zurück, die übrigen kamen auf der Reise durch Italien aus Mangel um oder fanden doch keine Mittel zur Weiterreise. 5. Friedrich Ii. 1215—1250. Obgleich er dem Papste Innocenz Iii., seinem Wohlthäter und Oberlehnsherrn, versprochen hatte, 1) die sicilische Krone seinem schon als König von Sicilien gekrönten Sohne Heinrich abzutreten, und 2) einen Krenzzug zu unternehmen, so beschloß er doch nun Deutschland als Nebenland an seinen Sohn zu gebeu und Italien zum Hauptsitz seiner Macht zu inacheu, und ließ deshalb seinen Sohn Heinrich zum Nachfolger im deutscheil Reiche wählen und zum römi- scheu Könige krönen, wofür er den Fürsten eine Menge von Reichs- rechten preisgab. Wiederholt und dringend wurde er vom Papste (Honorius Iii.) aufgefordert, den bei seiner Tbroilbesteigung und nochmals bei seiner Kaiserkrönung versprochenen Kreuzzug anzutreten. Allein die An- ordnung der innern Angelegenheiten Deutschlands und Italiens nö- thigten den Kaiser sich vom Papste die Frist dreimal verlängern zu lassen und zuletzt (im Vertrage von St. Germano 1226) zuzngeben, daß er, wenn er den Kreuzzug uicht in zwei Jahren antrete, dadurch ohne weiteres in den Bairn verfalle. Kaum hatte er ihn angetreten, so kehrte er wegen Krankheit zurück. Der Papst Gregor Ix. hielt die Krankheit für Verstellung und sprach den Banil über den Kaiser aus. Dieser ging 1228 wirklich nach Palästina und erhielt in einem Vertrage mit dem Sultan Kamel von Aegypten und Jerusalem, wo er sich selbst krönte, nebst dem umliegenden Gebiete bis nach Tyrus, Akkon und Sidon. Doch führte eine Verletzung des Waffenstillstan- des durch einige Pilger bald abermals den Verlust Jerusalems her- bei (1239), und ailch die beiden vom französischen Könige Ludwig Ix. oder dem Heiligen später unternommenen Kreuzzüge nach Aegypten (1248) und nach Tunis (1270) blieben ohne wesentlichen Erfolg. Nach seiner Rückkehr aus Palästina kam durch Vermittelung des Deutschmeisters Hermann von Salza eine Aussöhnung zwischen Papst und Kaiser zu Staude. Nachdem dieser in seinen Erblanden mit der Gesetzgebung eine gänzliche Reform vorgenommen hatte (s. §. 30), ging er nach Deutschland zurück, setzte seinen Sohn Heinrich ab, der sich vom Vater unabhängig inacheu wollte und sich deshalb mit den

7. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 61

1852 - Koblenz : Bädeker
Friedrichs Absetzung und Gegenkönige. Das Interregnum. 61 wich. Von hier aus versuchten sie zwar noch einmal nach Oesterreich vorzudringen, als aber ihnen dort ein großes christliches Heer unter dem Könige (Wenzel) von Böhmen und den Herzögen von Oesterreich und Kärnthen entgegentrat, kehrten sie zurück und räumten auch Un- garn auf die Nachricht von deni Tode ihres Groß-Khans. Nachdem Gregor Ix., fast 100 Jahre alt, gestorben, erhielt Friedrich einen noch heftigern Gegner in dessen zweitem Nachfolger, Innocenz Iv. Dieser sprach über den Kaiser, der dem Papste sein Land vorenthielt, zu Lyon, wohin er eine allgemeine Kirchenversamm- lung (1245) berufen hatte, auch die Absetzung aus und forderte die deutschen Fürsten zu einer neuen Wahl auf, ohne Rücksicht auf den schon früher zum römischen Könige gewählten zweiten Sohn Fried- rich's, Konrad. Aber fast nur geistliche Fürstelt wählten den (frühern Regenten für Konrad) Landgrafen Heinrich Raspe von Thü- ringen zum Gegenkönig (1246), und als dieser (schon 1247 auf der Wartburg) starb, erhoben die rheinischen Erzbischöfe im Einver- ständniß mit einigen weltlicheil Fürsteil eilten neuen Gegenkönig in der Person des (20jährigen) Grafen Wilhelm von Holland. Während Deutschland zwischen den beiden jungen Königen Konrad und Wilhelm getheilt war, setzte Friedrich betx Kampf gegen die Lombardell mit immer mehr abnehmendem Glücke fort bis zu seinem Tode 1250. 6. Konrad Iv. 1250—54. Wilhelm —1256. Konrad ging bald (gleich seinem Vater die Herrschaft in Ita- lien der in Deutschland vorziehend) nach Apulien, welches sein Bru- der Manfred als Statthalter gegen den Papst behauptet hatte. Hier starb er schon 1254, mit Hinterlassung eines zweijährigen Sohnes Konradin. Wilhelm von Holland blieb auf einem Zuge gegen die Westfriesen, die er ju einem Tribute zwingen wollte, mit seinem Pferde im Eise steckeil und ward von einigen Friesen, die ihn nicht kanntell, erschlagen. 8- 14- Das Interregnum 1237—1273. Da nach Wilhelm's Tode der Papst (Alexander Iv.) die - Wahl Konradin's bei Strafe des Bannes verboten und der Köllig Ottokar von Böhmen die ihm angebotene Krone abgelehnt hatte, so wählte ein Theil der bestochenen deutschen Fürsten den Grafen Richard von Cornwallis, Andere den König Alfons X. von Ca-

8. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 181

1852 - Koblenz : Bädeker
181 1152-1190 (1154) 1158-1162 (1166—68) (1174-78) 1176 (1183) 1187 1189—1193 1190-1197 (1194-1266) 1198-1208 1203-1204 1208—1215 (1212) 1215-1250 1228 1230—1283 1237 die Türken. Konrad Hi. und Ludwig Vii. ziehen ver- gebens nach Palästina. Friedrich I. Barbarossa. Dessen erster Zug nach Italien zur Demüthigung der lombardischen Städte, deren 3 zerstört werden. Arnold von Brescia endet auf dem Scheiterhaufen. Heinrich der Löwe erhält auch Baiern zurück. Zweiter Zug Friedrich's nach Italien. Demüthigung Mailand's. Reichstag in den roncalischen Gefilden. Neuer Streit mit Mailand, welches zerstört wird. Streitige Papstwahl. Vierter Zug Friedrich's 1. nach Italien, um Pascha! Iii. einzusetzen. Rückkehr ohne Heer. Alessandria erbaut. Fünfter Zug Friedrich's I. nach Italien. Abfall Hein- rich des Löwen. Friedrich I. bei Legnano besiegt. Friede zu Constanz zwischen Friedrich und den Lom- barden. Achterklärung über Heinrich den Löwen und Thrilling der Länder desselben. Niederlage der Christen bei Hittin. Verlust Jerusalems. Dritter K r e u z z u g. Friedrich Barbarossa's Tod. Stiftung des deutschen Ordens im Lager vor Akkon. Entzweiling Philipp's Ii. mit Richard Löwenherz. Waf- fenstillstand mit Saladin. Richard's Gefangenschaft. Heinrich Vi. Besitznahme von Apulien und Sicilicn uild grausames Verfahren daselbst. Das Königreich beider Sicilie» unter den Hohenstaufen. Philipp von Schwaben lind Otto Iv. Zehnjähriger Thronstreit bis zu Philipp's Ermordung durch Otto von Wittelsbach. Der vierte sogenannte Kreuz zu g. Richtung desselben nach Constantinopel statt nach Aegypten, um den geblendeten Kaiser Isaak wieder einzusetzen. Ent- zweiung der Kreuzfahrer mit demselben und Einnahme Constantinopels. Otto Iv. allein. Entzweiung desselben mit dem Papste. Gegen ihn Friedrich Ii. erhoben. Kreuzzug der Kinder. Friedrich Ii. Streit mit dem Papste über die Ver- einigung der deutschen Krone mit der sicilischen und über den Kreuzzug. Kreuzzug Friedrich's fl. Durch einen Vertrag mit Kamel, Sultan von Aegyvten, erhält Friedrich Je- rusalem zurück und krönt sich selbst. Krieg des deutschen Ordens mit den Preußen. Sieg Friedrich's über die Lombarden bei Cortenuova. Abermaliger Zerfall mit dem Papste.

9. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 39

1852 - Koblenz : Bädeker
Die röm. Kaiserkrone mit der deutschen wieder vereinigt. 39 düng Deutschlands mit Italien wieder herzustellen. Er kam mit einem Heere nach der Lombardei, nöthigte den Berengar zur Flucht, nannte sich König der Franken und Longobarden und heirathete die Adelheid, um sich durch ihre Hand ein gewisses Erbrecht auf die Lombardei zu erwerben. Doch erhielt Berengar (im nächsten Jahre, auf einem Reichstage zu Augsburg) dieses Land als deutsches Lehen zurück. 3) lieber die Ungarn, welche 955 zahlreicher als je (gegen 100,000 M. stark) in Baiern und Alemannien eingefallen waren, erfocht Otto auf dem Lechfelde einen so entscheidenden Sieg, daß sie nicht wieder wagten in Deutschland zu erscheineu. Noch in demsel- den Jahre geschah auch der letzte entscheidende Schlag gegen die Slaven, deren Hauptstämme von der Elbe bis zur Oder sich gegen den mit den Ungarn beschäftigten Otto verbunden hatten. Später mußte auch noch der Herzog von Polen (Mieczyslaw) die deutsche Oberhoheit anerkennen. M Otto's Römerzug (961—965). Die vielfachen Klagen fast aller Bischöfe und Grafen Italiens so wie des Papstes über Berengar's Tyrannei gegen alle seine Widersacher veranlaßten Otto zu einem zweiten Zuge nach Italien, wo Berengar mit seinem ge- ringen Anhänge keine Schlacht wagte, sondern sich nur in einigen Festungen behauptete. Inzwischen erhielt Otto in Mailand die eiserne und 962 zu Rom die Kaiserkrone und erneuerte so zum zweiten Male die abendländische Kaiserwürde, welche nun bis zur Auflösung des deutschen Reiches (1806) bei den deutschen Königen blieb. Die Unterwerfung Berengar's gelang erst 964; er starb bald darauf im Gefängnisse zu Bamberg. 5) Auf einem dritten Zuge nach Italien (966—972), den er zunächst zur Wiedereinsetzung des aus Rom vertriebenen Papstes (Johann Xiij.) unternommen hatte, ließ Otto seinen bereits als König gekrönten Sohn Otto vom Papste zum Kaiser krönen, um auch diese Würde eines Oberherrn über die westliche Christenheit in seiner Familie zu erhalten, und suchte eine Verbindung mit dem griechischen Kaiser, um gemeinschaftlich mit ihm die Sarazenen auf Sicilien als die letzten und mächtigsten Gegner des Christenthums zu überwinden. Allein seine Absichten auf Unteritalien entzweiten ihn mit dem Kaiser Nicephorus, und erst nach dessen Ermordung und einem zweijährigen Kriege in Apulien und Calabrien kam die ge-

10. Grundriß der deutschen Geschichte mit geographischen Uebersichten für die mittleren Klassen der Gymnasien und höhern Bürgerschulen - S. 41

1852 - Koblenz : Bädeker
Heinrich Ii. Konrad Ii. 41 Nachdem die innere Ruhe hergestellt und die fast jährlich sich wiederholenden Kriege mit den Slaven (nach einem großen Siege über die Obotriten) durch einen Frieden beendigt schienen, zog Otto nach Rom und empfing die Kaiserkrone; eine Empörung der Römer (unter Crescmtius) gegen die deutsche Herrschaft rief ihn bald wie- der dahin, wo er auch die Ruhe herftellte. Aber sein Lieblingsplan, das Römerreich in seinem alten Glanze wieder herzustellen und von Neuen: die „ewige" Stadt zum Sitze der Kaiser zu wählen, veran- laßte bei seinem dritten Zuge nach Italien einen Aufstand der Römer, der Kaiser wurde in seinem Palaste belagert und mit Mühe in Sicherheit gebracht. Unter den Vorbereitungen zur Züchtigung der Römer starb er. Ihm folgte Herzog Heinrich (Iii.) von Baiern, ein Urenkel Kaisers Heinrich I., als 5) Heinrich Ii. („der Heilige") 1002 — 1024. Während er noch in allen Theilen des Reiches umherzog, um sich anerkennen zu lassen, ließ sich in Italien Harduin, Markgraf von Jvrca, zum Könige wählen, der Herzog Boleslav von Polen eroberte Böhmen und mit ihm verbanden sich die mißvergnügten deutschen Fürsten. Heinrich vertrieb den Harduin und ließ sich zum Könige von Italien krönen. Boleslav mußte Böhmen wieder räu- men und den König als Lehnsherrn anerkennen, behielt aber die eroberte Oberlausitz und hatte somit die siegreiche Ausbreitung der deutschen Herrschaft nach Osten zuerst gehemmt, ja gewissermaßen zurückgedrängt. Auf einen: zweiten Zuge nach Italien, wo Harduin wieder Anhang gewonnen hatte, empfing Heinrich die Kaiserkrone; Harduin starb im Kloster, und nach ihm hat kein einheimischer Fürst mehr den deutschen Königen die italienische Krone streitig gemacht. Glücklich focht er auf einem dritten Zuge nach Italien mit Hülfe einer Schaar Normannen gegen die Griechen, welche seit dem Siege bei Basantello ihr Gebiet in Unteritalien erweiterten, und räumte den (als Wallfahrer hingekommenen) Normannen für die ihm ge- leistete Hülfe Wohnsitze in Apulien ein. 8- 11. Die fränkischen Kaiser 1024 — 1123. 1) Konrad Ii. der Salier 1024 — 1030. Nach dem Erlöschen des sächsischen Kaiserhauses versammelten sich die geist- lichen und weltlichen Häupter des deutschen Volkes am Rhein zwischen Worms und Mainz zu einer neuen Wahl. Diese schwankte nur zwischen den Söhnen
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